Das Smith-Diagramm (englisch Smith Chart) ist ein Hilfsmittel der komplexen Wechselstromrechnung, mit dem Berechnungen komplexer Widerstände (Impedanzen) auf eine geometrische Konstruktion zurückgeführt werden können. Es wurde erstmals im Jahre 1939 von Phillip Smith vorgestellt.
Das Smith-Diagramm wird ebenfalls in der Leitungstheorie zur Impedanzanpassung verwendet. Das dort verwendete Smith-Diagramm unterscheidet sich lediglich durch die Interpretation der Achsen bzw. durch die Achsenbeschriftung des obenstehend abgebildeten Diagramms.
Das Programm lässt sich kostenlos
herunterladen auf der Seite von Prof. Fritz
Dellsperger.
Der Link lautet:
Smith V4.1
Es ist für den privaten Gebrauch gedacht und
lässt eine Berechnung von bis zu fünf
Elementen zu, was in der Regel für
Amateurfunkanwendungen vollkommen
ausreichend ist.
Eine
deutschsprachige Kurzanleitung der
Funktionsweise eines Smith Charts findet
sich auf der Seite von Uwe Start.
Der Link lautet:
Uwe Siart
Wo immer auch eine
bekannte anzupassende Impedanz R+jX oder
R-jX im Diagramm liegt:
ZIEL ist es, mit Hilfe von nachgeschalteten seriellen oder parallelen Bauelementen entlang programmgeführter Kreise innerhalb der roten Kreise punktzulanden - Je mehr man an die Mitte herankommt, umso besser ist später das sich ergebende VSWR am Generator (Funkgerät). Die anzupassende Impedanz ist dabei entweder aus einem Datenblatt bekannt oder ist das Ergebnis einer Antennenberechnung mit 4NEC2. Das, was 4NEC2 im Rahmen einer 1:1-Anpassung vorschlägt, ist mit diesem Programm visualisierend nachvollziehbar.
Im abgebildeten Smith-Diagramm sind die Zielfelder markiert, die die VSWRs besser als 1:3, 1:2, 1:1.5 und 1:1.2 repräsentieren.
Alle Maßnahmen, die in den 1:1.2-Kreis hineinführen, sind sehr gut. Es muss nicht immer unbedingt genau die Mitte (Z0) sein. Probieren sie es experimentell aus, und schauen sie, was passiert: Schnappen sie sich ein Bauelement und durchfahren sie den zugehörigen runden Kreis mit der Maus. Das Programm schreibt ihnen dabei den Weg, den sie einhalten müssen, automatisch vor. Stoppen sie mit einem Links-Klick. Entfernen sie sich insgesamt von der Mitte, dann gehen sie mit dem "Undo"-Icon wieder einen Schritt zurück und versuchen sie es mit einem anderen Bauelement, in Richtung Mitte zu gelangen. Entwickeln sie eine Strategie, wie sie am besten auf den Kreislinien navigieren müssen, um dorthin zu gelangen. Irgendwie ist es immer zu schaffen! Problematisch wird es nur, wenn die Start-Impedanz, die angepasst werden soll, weit draußen in der Nähe des Randes liegt. Dann wird das Ganze zu einer echten Herausforderung. Viel Spaß beim Herumprobieren. Bis zu fünf Bauelemente dürfen sie auf dem Weg ins Ziel "verbraten". Meistens reichen aber schon drei (klassische Matchbox mit drei Elementen). Siehe die Beispiele weiter unten. Viel Erfolg!
Im ersten Schritt wird der unangepasste Fußpunktwiderstand der Antenne (131 - j374 Ohm) mit Hilfe der Keyboard-Eingabe eingegeben.
Im zweiten Schritt wird mit Hilfe des
Eingabe-Icons "Insert serial line" die
300-Ohm-Bandleitung so lange verlängert, bis
die Mitte des Diagramms als Ziel Z0 =
50 Ohm reell erreicht ist.
Die benötigte physikalische Länge des
Bandkabels kann dann unter Berücksichtigung
des eingegebenen Epsilons der Bandleitung
oben rechts unter "Schematic" abgelesen
werden.
Das dritte und vierte Bild zeigen neben
einigen Bandleitungsbeispielen den
mathematischen Zusammenhang von
dielektrischer Leitfähigkeit εr und
dem Verkürzungsfaktor Vk (letztes
Bild - unten rechts).
Startpunkt TP1 ist die
Keyboard-Eingabe des
Fußpunktwiderstandes des
Faltdipols:
240 + j0 Ohm.
Ziel ist nun, ausgehend von TP1 durch Aneinanderreihung eines geeigneten Längs-C, eines geeigneten Parallel-L und wiederum eines geeigneten Längs-C (klassisches T-Match) schließlich die Mitte des Diagramms zu erreichen (Z0 = 50 Ohm reell). Die hierzu benötigten Elemente kann man sich dabei oben rechts in der Bauteil-Legende abholen. Die Schaltung wächst also beginnend mit dem Faltdipol in Richtung Generator (Funkgerät mit 50-Ohm-Ausgang). Die sich ergebenden Werte für die Elemente der Matchbox können dann unter "Schematic" ausgelesen werden.
Wenn man es selbst ausprobiert, sieht man, dass es unendlich viele Kombinationen gibt, die Anpassung mit einer Matchbox (T-Match) zu erreichen. Hier sind nur zwei mögliche Lösungen dargestellt. Die zweite Lösung ist schwieriger zu realisieren, da sich an TP3 ein sehr flacher Kreuzungswinkel ergibt, den man besser vermeidet. Das sind dann später solche Einstellungen an der Matchbox, die sich als besonders empfindlich bei der Justierung aüßern.
Das letzte Bild zeigt eine Möglichkeit, wie man mit einem 8,44 cm langen am Ende offenen RG213-Kabel (offener Stub, εr=2.29, Vk = 0.66) und einem Längs-L ebenfalls Anpassung erreichen kann.
Bemerkenswert ist, dass in allen Fällen physikalisch ein reeller Widerstand (240 Ohm) in einen ebenfalls reellen Widerstand (50 Ohm) umgewandelt wird - und das ausnahmslos mittels Bauelementen C, L und Stub mit komplexen Impedanzen.
Im obenstehenden
Bild sieht man, was passiert, wenn eine
verlustlose Lambda-Viertel-Leitung (RG213, Vk =
0.66, εr =
2.29) an eine Antenne angeschaltet wird
(Antennenimpedanz hier angenommen zu 100 +
j100 Ohm).
Schaut man sich die Impedanz am Ende dieser Lambda-Viertel-Leitung an, so ist das so, als wenn man die Antennenfußimpedanz durch den Nullpunkt des Diagramms gespiegelt hätte. Das passiert bei 145 MHz nach einer physikalischen Kabellänge von 34,16 cm (siehe "Schematic").
Auf dem Weg dorthin bewegt man sich im Uhrzeigersinn auf einem konzentrischen Kreis um den Mittelpunkt des Diagramms herum!
Ein kleines Video
zeigt anschaulich, wie es funktioniert.
Verlängert man das Kabel verlustfrei nun
weiter bis zu einer Länge von Lambda-Halbe,
dann befindet man sich wieder am
Ausgangspunkt, also dem Fußpunkt der
Antenne. Schaltet man also eine verlustlose
Lambda-Halbe-Leitung an eine Antenne, dann
hat man am Ende des Kabels wieder die
gleichen Impedanzverhältnisse wie am
Antennenfußpunkt selbst.
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